Bürgermeister und Wirtschaftsförderung

Ich bin kein Unternehmer, der von der Politik vor Ort betroffen ist. Auch nicht vom Handeln/Nichthandeln eines Bürgermeisters oder der Wirtschaftsförderung abhängig. Ich habe mir selbst als Berater der Stadt aus allernächster Nähe ein Bild machen können und zeichne als Projektmanager seit 9 Jahren für das Waldbröler Kultur- und Musikfestival verantwortlich.

Bei der Vorgehensweise der Stadtentwicklung habe ich persönlich momentan kein ausgewogen gutes Gefühl. Mein Eindruck ist, dass Waldbröl eine kompetente Führung braucht, die die Geschicke der Stadt in einer transparenten Weise in eine intakte, vielleicht sogar blühende, Zukunft führt, dabei aber die Gegenwart der Stadt nicht konzeptionslos unbeachtet lässt.

Zudem braucht Waldbröl eine Wirtschaftsförderung, die sich per Definition auch für den innerstädtischen Bereich stark macht und zuständig fühlt. Die sogenannten "Satelliten der Stadt" dürfen nicht einfach vom Puls der neuen innerstädtischen Planungen abgeschnitten werden.

Vielmehr muss die Innenstadt, aber eben auch das Westend und Ostend der Stadt gesund entwickelt werden. Es darf nicht durch die Entwicklung der Innenstadt eine verlassene ruinöse Situation an den beiden Stadtenden entstehen.

Entwicklung der Stadt Waldbröl

Um ggf. einen Gesundheitsstandort Waldbröl entwickeln zu können, müssen transparent die Weichen gestellt werden, damit bestenfalls auch Akteure vor Ort ihre eigenen Planungen konzertiert und überlebensfähig auf das Gesamtkonzept untereinander ergänzend einstellen können. Die Transparenz, die ich bis April 2012 noch fördern konnte, ist seither in meinen Augen Stück für Stück abhanden gekommen. Die Immobilienentwickler/-besitzer vor Ort und auch die Unternehmer müssen transparent stärker beteiligt werden. Dennoch haben wir in dieser Zeit viel bewegt und vieles davon wird weiter umgesetzt.

Dabei sollten aber die Waldbröler Geschäftsleute auch die lange Phase des Umbaus bis 2025 überleben können. Ohne Geschäfte gibt es keine Stadt. Dazu gehört auch ein ganzheitlicher Blick, der die Möglichkeit gibt, die eigene Betriebsblindheit der Stadt zu überwinden. Insbesondere braucht es kreative Konzepte, die mit wenig Geld Wirkung erzielen. In meiner Beraterphase vor Ort sind von mir beispielsweise viele solcher Konzepte entwickelt und auch schriftlich niedergeschrieben worden. Die Umsetzung solcher Konzepte muss wieder aktiviert werden. Wir konnten im Rahmen eines Vereins sehen, wie viele Bürger sich konkret engagieren wollen, wenn keine Politik in diese Gruppen einfließt, sondern für die Stadt als Standort mit Lebensqualität engagiert gearbeitet wird.

Charme und Transparenz

Die Stadt sollte in dieser Phase auf ihren Charme setzen, den es zu entwickeln gilt. Dafür braucht es Imageträger, Lebendigkeit und Engagement. Die Stadt hat einiges zu bieten. Wenn diese Angebote konzertiert präsentiert werden, kann Waldbröl seine Wirkung für den Wirtschaftraum stärken.

Der Verein "Waldbröl - Jetzt läuft's!" hat ebenfalls gezeigt, was möglich ist. Solange solche Gruppen nicht als Werkzeug für intransparente Ziele vereinnahmt werden, geführt von Personen, die im Vordergrund und Hintergrund agieren, kann sich das Gemeinschaftsgefühl weiter positiv entwickeln.

Ich habe leider kein gutes Gefühl dabei, wenn die Zuständigkeiten eines Stadtentwicklungsbüros stetig erweitert werden, so dass dieses Büro mittlerweile Einfluss nehmen kann auf die Struktur der Vereinigungen, die zum Beispiel integriert in der Wir für Waldbröl GmbH alle anderen Vereinigungen für eigene Ziele gruppiert.

Dabei weiß ich nicht wirklich, ob hier nicht bereits aktiv gezielte Interessenskonflikte vorhanden sind.

Gleichzeitig sucht die Wir für Waldbröl GmbH eine neue Geschäftsführung, die noch nicht gefunden scheint. Auch hier könnte die Übernahme dieser Stelle Bewegung schaffen, weil dieser Gruppe eine kreative und proaktive Führung fehlt. Dies wäre auch notwendig, um eigene Geschäftsfelder zu entwickeln. Die Stadt ist in der dieser GmbH mit 50% vertreten, gibt also im Grunde auch wieder maßgeblich den Ton an.

Hier sitzen zum Teil bereits kompetente handlungswillige Personen, die es mit der Stadt auch gut meinen. Wer Führungsqualitäten und Interesse hat sich in der Stadt zu engagieren, sollte sich vielleicht dort als Geschäftsführer bewerben, um die Gruppe handlungsfähig zu machen. www.wir-fuer-waldbroel.de

Nach aktuellen Informationen (23.02.2014) läuft dort nun ein Auswahlverfahren der bisher eingegangenen Bewerber. 

Zusammenarbeit des gesamten Wirtschaftsraumes

Wenn die Zusammenarbeit mit dem großen Wirtschaftraum der ca. 90.000 Bewohner Wiehl, Nümbrecht, Waldbröl intensiviert wird, dann wird es kein Gegeneinander der Kommunen geben. Persönliche Befindlichkeiten wirken hier eher kontraproduktiv.

Vielmehr werden diese Kommunen den gesamten Raum attraktiver machen und die Angebote aller Beteiligten werden koordiniert besser wahrgenommen. Niemand nimmt dann jemandem etwas weg, sondern die Kommunen spielen sich gegenseitig Besucher und Bewegung zu. Ansätze dazu wurden von mir bereits vor 1-2 Jahren ausführlich angesprochen. Diese sind seit 2013 auch in Gang gekommen.

Waldbröl braucht keine Bauchentscheidungen, auch keine Personen, die vielleicht ihre eigenen Ziele intransparent verfolgen. Deutschland ist ein demokratischer Staat. Waldbröl ist mitten drin.

Kursänderung

Es gibt also verschiedene Möglichkeiten einen Kurs herbeizuführen, der die demokratische transparente Beteiligung belebt. Dabei auch die Möglichkeit, dass Sie sich als Waldbröler Bürger, Geschäftsmann oder sonstiger Akteur vor Ort tatsächlich selbst für das Bürgermeisteramt bewerben, natürlich gestützt von engagierten Bürgern und Unternehmern. Ein Bürgermeister ist quasi ein Geschäftsführer einer Stadt, er ist ein Koordinator und sollte für alle Bürger und Anliegen da sein. Dabei muss er, wie aktuell auch zu sehen, nicht alle Fachbereiche beherrschen, aber er sollte immer kompetente Berater an seiner Seite haben, um einen guten Job leisten zu können. Keine Sorge also: Sie müssen diesen Job nicht alleine machen.

Haben Sie Mut und bewerben Sie sich als Bürgermeister:

Aufforderung der Stadt Waldbröl zur Bewerbung für das Amt des Bürgermeisters

Weitere Artikel zum Thema Waldbröl:

Stadtmagazin Waldbröl - Startseite

Kann die Kaiserstraße das überleben? Artikel zu den Planungen 2014

Dringende Impulse für die Waldbröler Innenstadt